Die Staatsmeisterschaften im Debattieren standen heuer ganz im Zeichen der Finanz- und Wirtschaftsbildung. Wir hatten die Aufgabe, Fragen wie „Soll eine 50%ige Vermögens- und Erbschaftssteuer eingeführt werden?“ innerhalb von nur 15 Minuten Vorbereitungszeit und einer vorgegebenen Position (Regierung und Opposition) mit einer schlüssigen Argumentationslinie zu untermauern.
Dank dieses kurzen Zeitraums und ohne bereitgestelltes Expertenwissen lernt man beim Debattieren, sich rasch in verschiedenste Sachverhalte einzudenken und flexibel zu reagieren. Um von der Jury gut bewertet zu werden, muss man sich außerdem klar und präzise ausdrücken und sich mit seinen Teamkolleg:innen absprechen.
Dieser Herausforderung stellten wir uns am 23.05.2022 in der Arbeiterkammer Wien. Bei der Staatsmeisterschaft – Schüler:innen debattieren traten Teams von verschieden Schulen aus ganz Österreich gegeneinander an. Das BG Dornbirn war mit zwei Teams vertreten, bestehend aus: Klara Burger, Laura Dür, Lukas Gmeiner, Julian Jenny, Katharina Kriz sowie Claudia Thal. Alle BGDler hatten schon im vergangenen Jahr Debattier-Erfahrung bei diversen Workshops und Debattierrunden gesammelt. Mit einem schlüssigen Konzept konnten wir die Jury von der Regierungs- bzw. Oppositionsseite zur 50 %-Vermögens- und Erbschaftssteuer überzeugen. Dadurch gestärkt, überzeugten wir auch in der Debatte zur Offenlegung der Löhne der Angestellten. In der dritten und letzten Runde waren wir freie Redner. Diese stellen sich entweder auf Regierung- und Oppositionsseite und liefern neue Gesichtspunkte für die Debatte. Diskutiert wurde die Teilung der Karenzzeit zwischen beiden Elternteilen. Hier stellten wir uns fast ausschließlich auf die Seite der Opposition.
Nach der dritten Runde warteten wir gespannt auf die Ergebnisse aller Runden, diese wurden vorher nicht bekanntgegeben. Die Spannung stieg beim Verkünden der Ergebnisse. Eines unserer Teams, bestehend aus Claudia, Klara und Julian, kam ins Finale. Sie hatten 15 Minuten lang Zeit, sich als Opposition gegen den Vorschlag der Regierung, mehr kollektivistische als individualistische Werte an Schulen zu lehren, zu stellen. Kurz vor Debattenbeginn wurden die freien Redner verkündet, darunter Katharina. Anfänglich wenig begeistert, stieg ihre Begeisterung, als sie als PP-Maturantin das Thema hörte. Innerhalb weniger Minuten konnte sie eine perfekte Rede vorbereiten und wurde deshalb verdientermaßen auch als beste Speakerin der Finaldebatte ausgezeichnet. Die hochkarätig besetzte Ehrenjury sah in der Debatte knapp die Regierung vorne, somit wurden wir Vizestaatsmeister. Klara konnte die Jury in den vorangegangen drei Runden überzeugen und wurde als beste Rednerin ausgezeichnet.
Nach einem anstrengenden Debattiertag kehrten wir, beladen mit fast allen Urkunden, die man ergattern kann, zum Bahnhof zurück, um mit dem Nightjet die Reise nach Dornbirn anzutreten.
Danke an unsere Schule und unseren Elternverein, der unsere Reise mit einem Fahrtkostenzuschuss unterstützte. Ein ganz besonderer Dank gilt Herr Professor Bohle, der uns für dieses Thema begeisterte und die Reise nach Wien sowie unsere gesamte „Debattierkarriere“ ermöglichte. Interessierte Schüler:innen können sich an ihn wenden, um auch Teil des erfolgreichen Debattierteams zu werden.
Klara Burger (8d) und Julian Jenny (8ar)
Fotos: Klara Burger (8d), Laura Dür (8d), Julian Jenny (8ar)