21. 03-02. 04. 2024
Taiwan: Eine kleine Insel am anderen Ende der Welt, die trotz ihrer weniger als halben Größe von Österreich fast schon die dreifache Bevölkerung beheimatet. Sie ist reich an Kultur, jede Straße, ja fast schon jedes Haus hat eine spannende Geschichte zu erzählen, und umfasst eine atemberaubende Landschaft sowie fremde Sitten und Bräuche.
Wir durften uns vom 21. März bis zum 2. April 2024 auf eine Reise begeben, die unseren Horizont grundlegend erweitert und Taiwan zur kurzfristigen Heimat gemacht hat, sodass am Tag der Abreise schon Wehmut in uns aufkam, das liebgewonnene Formosa zu verlassen. Unsere Reisegruppe bestand aus aktiven und ehemaligen Schüler:innen des BG Dornbirn, der Bezauer Wirtschaftsschulen sowie den großartigen Begleitlehrerinnen, die immer darauf achteten, dass alles glatt lief. Und natürlich der Person, ohne die diese Reise nie zustande gekommen wäre: Frau Professor Ye. Durch ihre großartige Organisation konnten wir in dem relativ kurzen Zeitraum im Land so viele verschiedene Facetten und Personen kennenlernen, wurden im Alltagsleben durch ihre Sprachkenntnisse unterstützt und bekamen Türen geöffnet, die einem einfachen Touristen nie geöffnet gewesen wären. Nicht zu vergessen ihre absolute Expertise im geschichtlichen und kulturellen Bereich, die uns alle sehr bereichert hat. Ohne Sie, Frau Professor, wäre diese Reise nichts geworden, daher vielen Dank!
Nach einem langen Flug in die taiwanesische Hauptstadt Taipei und Bekanntmachen mit dem Metro-System, das uns in den nächsten Tagen zu einem ständigen Fortbewegungsmittel wurde, bekamen wir schon am ersten Tag viel zu sehen: Von einem taoistischen Tempel, der uns nicht fremder hätte sein können, über einen Obst- und Gemüsemarkt, bis zu einem der vielen Night-Markets, die wir besuchten. Hier testeten wir für wenige Euro verschiedenste fremde Speisen der Stände, wurden von unbekannten Geschmäckern überrascht und leider viel zu schnell satt. Bei einer Sitzgelegenheit kamen wir dank Frau Ye mit taiwanesischen Polizisten ins Gespräch, wurden auf Getränke eingeladen und bekamen in der Begeisterung über uns von ihnen, nach langer und freudiger Unterhaltung über das Leben in Taiwan und Österreich, eine Flasche Schnaps geschenkt.
Das Gefühl, willkommen zu sein, folgte uns die ganze Reise, in der wir mit unserem grundlegenden Chinesisch zwar oft Schriftzeichen und Gesprächsfetzen erkannten, uns im Alltag aber doch mit Englisch und Handzeichen behelfen mussten. Doch mit Hilfe von Frau Ye und ein bisschen Geduld von seitens der Taiwanesen konnten wir uns immer verständigen und auch in lokalen Restaurant, sowie in doch eher ländlichen Gebieten zurechtfinden (wobei uns die Gewohnheit, mit Stäbchen zu essen, am Anfang noch teilweise Probleme bereitete). Die vielen Geschichten, die wir erleben durften, könnten ein ganzes Buch füllen, doch nur um einige unsere Besichtigungen und Erlebnisse kurz zusammenzufassen: mehrere Night-Markets mit verschiedensten Ständen; Lin An Tai, eine klassische Residenz, in der wir noch mehr über das traditionelle China und die Lebensweise kennenlernen konnten; National Taiwanese University mit ihrem weitläufigen Campus; Ozeanographisches Museum; Evergreen Museum, in dem wir die Geschichte der Schifffahrt genauer unter die Lupe nehmen konnten und einer der größten Containerschiff-Reedereien näher kamen; Teefabrik, in deren oberen Stock wir zufällig ein Konzert klassisch chinesischer Musik zu hören bekamen und mit Tee versorgt wurden; eine tatsächliche Teeplantage und Produktionsstätte, in der uns der Bürgermeister persönlich begrüßte und wir unsere eigenen Teeblätter von gepflückt zu trinkfertig produzierten; Präsidentenpalast; Chang Kai Shek Memorial mit höchst imposanter Architektur; eine Wanderung durch die grünen Hügel an der Ostküste Taiwans, direkt am Meer; ein kleines Dorf in den Bergen, in dem wir mit unseren eigenen Glückwünschen verzierte Laternen in die Luft steigen ließen; nicht zu vergessen ein Besuch beim „Austrian Office Taipei“, in dem wir als erste Schülergruppe vom Vertreter der österreichischen Regierung in Taiwan begrüßt und mit seiner Arbeit vertraut gemacht wurden.
Und trotz der langen Liste unglaublicher Erlebnisse, die nicht einmal alles beinhaltet, hatten wir auch Zeit, um persönlich unsere Zeit zu gestalten, und durften die Stadt auf eigenem Fuß erkunden, die kleinen Läden der Seitengassen sowie die riesigen Shopping Malls durchstreifen und mit den Bewohnern Taipeis in Kontakt treten. Alles in allem eine großartige, unvergessliche Reise, auf der wir unglaublich viel über Taiwan lernen durften, mit noch großartigerer Leitung durch Frau Ye, bei der ich mich am Ende meines Berichts nochmal bedanken möchte. Ein einzigartiges Erlebnis, das ich auch nachfolgenden Schüler:innen wünsche.
Eine wunderschöne Stadt, eine atemberaubende Insel, ein unvergleichbares Taiwan, das man selbst gesehen und erlebt haben muss.
Jonathan Hartmann, Maturant BGD 2023