Links überspringen

Als das BGD Taipeh unsicher machte

Severin Telser

An einem frischen Aprilmorgen versammelten wir – 14 Schülerinnen und Schüler des BGD, der BWS und der HTL Bregenz, sowie sechs Lehrpersonen, darunter unsere Chinesisch-Professorin Qiaoshan  Ye und unser Direktor Markus Germann – uns am Bregenzer Bahnhof, um dort unsere lange Reise in den fernen Osten anzutreten. Insgesamt glitten wir 14 Stunden durch die Lüfte und warfen gespannte Blicke aus den Bullaugen der Boeing 787, die uns zu dem verheißungsvollen Ziel unserer Reise bringen sollte.

Auf der taiwanesischen Insel angekommen, hieß es gleich das Gepäck abzuwerfen und die Gegend um unser Hotel zu erkunden. Hier zeichnete sich schon ein Trend für den Rest unseres Aufenthalts ab: Wenn wir nicht gerade die paar nötigen Stunden Schlaf einholten, waren alle von früh bis spät am Erkunden, Entdecken und Genießen. Selbst neben dem schon recht anspruchsvollen Programm, ließen wir es uns nicht nehmen, unermüdlich loszuziehen, um keinen Winkel Taipehs zu verpassen.

Im Laufe der Woche führte uns Frau Professor Ye an die schönsten Orte in und um Taipeh.  Neben den riesigen Tempeln, die von prächtigen Ornamenten und Verzierungen überzogen waren und den freiräumigen Parks, die den Einheimischen sowohl Platz zur Entspannung als auch zum Tanzen bieten, besichtigten wir auch den weltgrößten Halbleiter-Hersteller TSMC, wagten uns auf den 89. Stock des 101 Towers, der wie eine Pagode aus Stahl und Glas über den schon recht hohen Dächern Taipehs thront und stellten bei einer Teeplantage mit viel Handarbeit unseren eigenen Tee  her. Die Highlights unseres Programms waren jedoch die Chiang-Kai-Shek-Memorial Hall plus die umliegenden Bauten, die uns wie keine andere mit ihrem wunderschönen und prachtvollen chinesischen Baustil verzauberten und eine Wanderung auf den sogenannten Elefantenberg, bei der wir nach zahlreichen Stufen mit einer atemberaubenden Aussicht auf Taipeh belohnt wurden. Doch auch neben den Hauptattraktionen wurde unsere Neugier durch zahllose kleine Läden und Boutiquen geweckt, welche die emsigen Straßen Taipehs säumten.

Nicht zu vergessen ist zudem unser Besuch an der Dayuan International High-School, an der wir die einmalige Gelegenheit hatten, uns mit den Schülern und Schülerinnen vor Ort auszutauschen und auch am Unterricht teilzunehmen.

Bei der Verpflegung musste ein gewisser Mut zum Probieren vorhanden sein, da neben den bekannten Kandidaten wie Reis, Teigtaschen und Nudeln auch exotischere Speisen wie schwarze Eier, vergorener Tofu oder Stierhoden auf dem Menü standen. Oft verbrachten wir viele Stunden damit, die Nachtmärkte mit ihren vielen Essensständen zu erkunden, wo neben den verschiedensten Sorten Fleisch auch viele Süßspeisen angeboten wurden. Zum Unmut der Vegetarier unserer Gruppe gestaltete es sich jedoch schwieriger als gedacht, auf jenen Märkten auch etwas Fleischloses zu finden. An Getränken hat wir eine riesige Auswahl an Bubble Tea – Ein sehr beliebtes Teegetränk mit kleinen Kugeln aus Gelee, was man mittlerweile auch bei uns finden kann. Die Lehrpersonen ließen es sich natürlich nicht nehmen, an manch schwülem Tropenabend, ein kaltes taiwanesisches Bier zu probieren.

Selbst nach mehr als einer Woche intensivster und anstrengender Erkundung saß der Schmerz tief, als wir die Heimreise aus dem sonnigen Taiwan in das verregnete Vorarlberg antraten. Doch was bleibt  , ist die Erinnerung an dieses unvergessliche Erlebnis, das uns alle sicher noch lange beschäftigen wird. 

Hier ein zusätzlicher Bericht von Gerhard Unterkofler (ehemaliger Vorsitzender der Gewerkschaft der Vorarlberger Pflichtschullehrer)

Und noch ein Bericht von unserer Schuljournalistin Laurence Kanonier auf VOL.AT